Wattmannshagen
Die Vorfahren der in dieser Chronik beschriebenen Familie Plückhahn
stammen aus der in Mecklenburg gelegenen Gemeinde
Wattmannshagen, die
heute zum
Kreis Güstrow gehört.
Die Familie Plückhahn war lutherischen Glaubens;
die Taufen der Kinder und Eheschließungen anden in der
evangelischen Kirche zu Wattmannshagen statt.
Der
bisher
für diese Chronik nachgewiesene Stammvater
ist Gustav
Martin Plückhahn (Geburts- und Sterbedaten
unbekannt), geheiratet am 08.11.1782 in Wattmanshagen.
Eine genaue Bestimmung des Geburtsdatums und Geburtsortes war bis heute
nicht möglich, es stehen jedoch noch die Auswertungen weiterer
Kirchenbücher in Mecklenburg aus. In jedem Fall ist
auszuschließen, dass Gustav Martin Plückhahn oder
sonstige Familienangehörige der Plückhahns aus
Wattmanshagen stammen, da es in den Kirchbüchern von
Wattmanshagen keine Einträge über Taufen, Hochzeiten
und Sterbefälle vor 1774 gab. Dieses gilt auch für
Cord Carl Christoph Plückhahn aus dem Nachbarort Niegleve,
der am 04.11.1774 in Wattmannshagen geheiratet hatte.
Möglichweise handelt es sich um Brüder, die nach etwa
1770 in den Raum Wattmannshagen gezogen sind.
Einen
Hinweis über die mögliche Herkunft der
Plückhahns aus Wattmannshagen bietet möglicherweise
ein Geburtseintrag vom 09.6.1772 aus Sülze, in dem ein Gustav Martin
Plückhahn als Taufpate geführt wurde.
Sollte es sich hier um unseren Stammvater handeln, würde es Gustav
Martin Plückhahn und Cord Carl Christoph
Plückhahn vom Alter her etwa gleich setzen. Ferner
könnte dieser Hinweis bedeuten, dass Gustav Martin
Plückhahn in Wattmanshagen möglicherweise
zum zweiten Mal geheiratet hatte, da er dann 1782 deutlich über
30 Jahre alt als gewesen sein
dürfte.
Für
eine Herkunft von Gustav Martin
Plückhahn kommen insbesondere die beiden
Großregionen Parchim und Rostock
in Frage, da die Plückhahns in diesen beiden Regionen ihren
Hauptursprung hatten. Die Erkenntnis, dass ein Gustav Martin Plückhahn
als Taufpate in Sülze
geführt wurde, könnte für eine Herkunft aus
dem Raum Rostock
sprechen.
|
|
In Wattmannshagen wurde
zwischen 1783
und 1794
nur eine Generation der
Familie Plückhahn geboren. Gustav
Martin Plückhahn hatte 3
Söhne und 1 Tochter
(Einzelheiten
siehe Stammtafel). Der älteste Sohn Heinrich Pl. (1783)
siedelte sich in Parum
bei Güstrow an. Von der Schwester Maria Pl. (1788) ist
bekannt, daß sie seit 1807 in Teterow
lebte und auch dort
verheiratet
war und 4 Kinder hatte. Der jüngste Bruder Daniel Pl. (1794)
verstarb im Alter von 5 Jahren in Wattmannshagen.
Gustav
Martin Plückhahn hatte den
Beruf eines Müllergesellen. |
Parum
In Parum wurden
zwischen 1812
und 1869 zwei Generationen der
Familie Plückhahn geboren. Parum
liegt
in
Mecklenburg im
heutigen Landkreis Rostock. Johann Heinrich Christian Pl.
(1783) heiratete
1811 in Rühn, siedelte sich 1812 als Fischer in Parum am Parumer
See an und hatte dort 8
Söhne und 3
Töchter. In der zweiten Generation hatten Johann Christian Hermann
Pl. (11.07.1823) 3
Söhne und 3
Töchter und Kurt Wilhelm Johann
Pl. (26.10.1830) mindestens 1 Sohn (Einzelheiten
siehe Stammtafel). |
Zarrentin
In
Zarrentin haben nach derzeitigem Erkenntnisstand Nachfahren von
insgesamt 3
Plückhahn-Nebeninien
des Plückhahn-Zweiges WATTMANNSHAGEN (Stammvater Gustav Martin
Plückhahn) gelebt. Die Nachfahren aller drei Nebenlinien
siedelten von Parum
nach Zarrentin
um. Zarrentin liegt in Mecklenburg im
heutigen Landkreis Ludwigslust-Parchim.
Gem.
Adreßbuch Zarrentin von 1914
waren in Zarrentin 4 Einwohner mit dem Nachnamen Plückhahn
registriert
(Carl, Fritz, Johann und Wilhelm).
|
Adreßbuch
Zarrentin von 1914 |
Aus der Stammtafel
des Stammvaters Gustav
Martin Plückhahn geht hervor, daß Fritz Plückhahn der
Nachfahre von Johann Joachim August
Pl. (24.05.1812, Linie 1), Johann Plückhahn der Nachfahre von Johann Christian Hermann
Pl. (11.07.1823, Linie
2) und Carl
und Wilhelm
Plückhahn die Nachfahren von Kurt Wilhelm Johann
Pl. (26.10.1830, Linie
3) ist / sind.
Johann Joachim August Plückhahn
(gestorben
10.5.1899 in Zarrentin) dürfte sich als erster mit Sohn Fritz
(geboren am 28.12.1843 in Schwerin) in Zarrentin niedergelassen haben. Johann
Plückhahn (geboren am 29.7.1858 in Parum) und Carl
Plückhahn
(geboren am 1.6.1959 in Parum) dürften erst
aufgrund ihrer Eheschließungen nach Zarrentin gekommen sein
(also nach 1880), da beide Ehefrauen in Zarrentin geboren sind und
Johann Pl. und Carl Pl. ihre Ehefrauen
möglicherweise erst in Zarrentin
kennengelernt und in Zarrentin niedergelassen haben.
August, Fritz
und
Johann Plückhahn
hatten alle den Beruf eines Fischers
am Schaalsee.
Hierbei
dürfte der Fischer Johann Plückhahn seinen Beruf von
seinem Onkel, dem Fischer August Plückhahn, erlernt und
später die Fischereipacht am Schaalsee von seinem Onkel August
oder Cousin Fritz übernommen haben. Der Platz der Zarrentiner
Fischerei war während der Plückhahn-Zeit hinter dem
Haus Amtsstraße
19, wobei gem. Volkszählung Mecklenburg aus dem
Jahre 1900 Fritz Plückhahn seinen Wohnsitz in der Amtstraße 24
und Johann Plückhahn in der Amtstraße 22
hatten, die beiden Coussins also unmittelbare Nachbaren waren. Als
Rentner sind Fritz Pl. dann in die Rosenstraße 2 und Johann
in
die Chausseestraße 40 (Büdnerei
10) umgezogen.
|
Amtsstraße
in Zarrentin um 1904 (Quelle: Heimatmuseum Zarrentin) |
Carl
Plückhahn war von Beruf Getreidehändler
und sein Sohn Wilhelm
Pl. Kaufmann.
Wilhelm
Plückhahn gründete 1907 in der Chausseestraße
35 einen Landhandel,
in dem er von den Bauern Getreide aufkaufte und im Gegenzug die Bauern
mit Düngemittel, Saatgut und Futtermittel aus eigener
Getreidemühle versorgte. Darüber hinaus
begründete er
1911
am
südlichen Ortsrand von Zarrentin eine Kartoffelflockenfabrik
(Betrieb bis ca. 1928). Bis zum 1.9.1945 war Wilhelm Plückhahn
zugleich Bürgermeister
von Zarrentin; er wurde nach den politischen
Veränderungen in Ostdeutschland gem. anliegender Verfügung
seines Amtes enthoben (Quelle: Heimatmuseum Zarrentin).
|
Chausseestraße
35 in Zarrentin um 1925, Villa Plückhahn (Quelle: Heimatmuseum
Zarrentin) |
|
Kartoffelflockenfabrik
in Zarrentin um 1916, Inhaber Wilhelm Plückhahn (Quelle:
Heimatmuseum Zarrentin) |
Von den Folgegenerationen haben die meisten
Plückhahn-Nachfahren
Zarrentin wegen auswärtiger
Arbeitsplätze, Heirat oder
den Auswirkungen des 2. Weltkrieges verlassen oder sind im 1. Weltkrieg
als junge Soldaten gefallen. Im 1.Weltkrieg kamen Ernst Pl. (Linie Kurt Wilhelm Johann Pl.) am 15.9.1914 in
Craonne und Robert Pl. (Linie Johann Christian
Hermann Pl.) am 27.9.1918 in Lecatelette ums Leben. Nach 1945 flüchteten u.a. Ilse Pl. Mit Sohn Wolfgang von
Zarrentin nach Hollenbek und später nach Hamburg. Und
noch Anfang der 60 Jahre wurden der Gastwirt Erich Pl. (1913) mit
Ehefrau Irene
und Töchter Annette
und Roswitha
aus Zarrentin in das Landesinnere der DDR zwangsweise
umgesiedelt
(Quelle: Heimatmuseum
Zarrentin); Aktionen, die in der DDR unter den
MfS-Tarnnamen "Ungeziefer",
"Festigung"
und "Kornblume"
in zwei große, generalstabsmäßig angelegte
Operationen durchgeführt worden sind..
|
Erinnerungstafel
in der Kirche zu Zarrentin |
In Zarrentin lebt
gegenwärtig nur noch ein
Plückhahn-Nachfahre, der einzige noch lebende,
männliche Nachfahre der
Linie Kurt Wilhelm Johann
Pl. (26.10.1830) namens Wolfgang
Plückhahn (geboren 1939, keine Kinder, ein Enkel
von Wilhelm Plückhahn). Damit reduziert sich die einst große Anzahl
an Plückhahn-Nachfahren in Zarrentin mit Wolfgang Plückhahn auf
zwischenzeitlich eine verbliebene Person, der nach der
Wiedervereinigung von Hamburg nach Zarrentin zurückgezogenen
ist.
Außerhalb
von Zarrentin
leben
nach dem
derzeitigen Erkenntnisstand nur noch wenige,
männliche Nachfahren der 3 Plückhahn-Linien aus
Zarrentin,
die gegenwärtig
noch
den Familiennamen Plückhahn tragen. Von der Linie Johann Christian Hermann
Pl. (11.07.1823) leben Gerhard
Pl.
(1932)
und die Söhne Johannes
(1960) und Andreas (1964)
in Delbrück sowie Jürgen
Pl. (1946) und die Söhne Timo (1977) und Arne (1983) in der
Region Mölln / Ratzeburg. Über Nachfahren der
Linie Johann Joachim August
Pl. (24.05.1812) liegen nur Informationen über Ewald Pl. (1929) und
Sohn Jens (1966)
aus
Potsdam und Harald Pl. Vor (Einzelheiten siehe Stammtafel).
|
|