Johann Joachim Friedrich Plückhahn

Johann Joachim Friedrich Plückhahn
29.07.1858 (Parum) - 04.05.1949 (Zarrentin)

Familie Plückhahn

- Herkunft (Zweig Weklitz) -

Ausgabe in deutscher Sprache Edition in English

 

Wattmannshagen

Die Vorfahren der in dieser Chronik beschriebenen Familie Plückhahn stammen aus der in Mecklenburg gelegenen Gemeinde Wattmannshagen, die heute zum Kreis Güstrow gehört. Die Familie Plückhahn war lutherischen Glaubens; die Taufen der Kinder und Eheschließungen anden in der evangelischen Kirche zu Wattmannshagen statt.

Der bisher für diese Chronik nachgewiesene Stammvater ist Gustav Martin Plückhahn (Geburts- und Sterbedaten unbekannt), geheiratet am 08.11.1782 in Wattmanshagen. Eine genaue Bestimmung des Geburtsdatums und Geburtsortes war bis heute nicht möglich, es stehen jedoch noch die Auswertungen weiterer Kirchenbücher in Mecklenburg aus. In jedem Fall ist auszuschließen, dass Gustav Martin Plückhahn oder sonstige Familienangehörige der Plückhahns aus Wattmanshagen stammen, da es in den Kirchbüchern von Wattmanshagen keine Einträge über Taufen, Hochzeiten und Sterbefälle vor 1774 gab. Dieses gilt auch für Cord Carl Christoph Plückhahn aus dem Nachbarort Niegleve, der am 04.11.1774 in Wattmannshagen geheiratet hatte. Möglichweise handelt es sich um Brüder, die nach etwa 1770 in den Raum Wattmannshagen gezogen sind.

Einen Hinweis über die mögliche Herkunft der Plückhahns aus Wattmannshagen bietet möglicherweise ein Geburtseintrag vom 09.6.1772 aus Sülze, in dem ein Gustav Martin Plückhahn als Taufpate geführt wurde. Sollte es sich hier um unseren Stammvater handeln, würde es Gustav Martin Plückhahn und Cord Carl Christoph Plückhahn vom Alter her etwa gleich setzen. Ferner könnte dieser Hinweis bedeuten, dass Gustav Martin Plückhahn in Wattmanshagen möglicherweise zum zweiten Mal geheiratet hatte, da er dann 1782 deutlich über 30 Jahre alt als gewesen sein dürfte.

Für eine Herkunft von Gustav Martin Plückhahn kommen insbesondere die beiden Großregionen Parchim und Rostock in Frage, da die Plückhahns in diesen beiden Regionen ihren Hauptursprung hatten. Die Erkenntnis, dass ein Gustav Martin Plückhahn als Taufpate in Sülze geführt wurde, könnte für eine Herkunft aus dem Raum Rostock sprechen.

 


In Wattmannshagen wurde zwischen 1783 und 1794 nur eine Generation der Familie Plückhahn geboren. Gustav Martin Plückhahn hatte 3 Söhne und 1 Tochter (Einzelheiten siehe Stammtafel). Der älteste Sohn Heinrich Pl. (1783) siedelte sich in Parum bei Güstrow an. Von der Schwester Maria Pl. (1788) ist bekannt, daß sie seit 1807 in Teterow lebte und auch dort verheiratet war und 4 Kinder hatte. Der jüngste Bruder Daniel Pl. (1794) verstarb im Alter von 5 Jahren in Wattmannshagen.    

Gustav Martin Plückhahn
hatte den Beruf eines Müllergesellen.


Parum

In Parum wurden zwischen 1812 und 1869 zwei Generationen der Familie Plückhahn geboren. Parum liegt in Mecklenburg im heutigen Landkreis Rostock. Johann Heinrich Christian Pl. (1783) heiratete 1811 in Rühn, siedelte sich 1812 als Fischer in Parum am Parumer See an und hatte dort 8 Söhne und 3 Töchter. In der zweiten Generation hatten Johann Christian Hermann Pl. (11.07.1823) 3 Söhne und 3 Töchter und Kurt Wilhelm Johann Pl. (26.10.1830) mindestens 1 Sohn (Einzelheiten siehe Stammtafel).


Zarrentin

In Zarrentin haben nach derzeitigem Erkenntnisstand Nachfahren von insgesamt 3 Plückhahn-Nebeninien des Plückhahn-Zweiges WATTMANNSHAGEN (Stammvater Gustav Martin Plückhahn) gelebt. Die Nachfahren aller drei Nebenlinien siedelten von Parum nach Zarrentin um. Zarrentin liegt in Mecklenburg im heutigen Landkreis Ludwigslust-Parchim.  Gem. Adreßbuch Zarrentin von 1914 waren in Zarrentin 4 Einwohner mit dem Nachnamen Plückhahn registriert (Carl, Fritz, Johann und Wilhelm).

Adreßbuch Zarrentin 1914
Adreßbuch Zarrentin von 1914


Aus der Stammtafel des Stammvaters Gustav Martin Plückhahn geht hervor, daß Fritz Plückhahn der Nachfahre von Johann Joachim August Pl. (24.05.1812, Linie 1),  Johann Plückhahn der Nachfahre von Johann Christian Hermann Pl. (11.07.1823, Linie 2) und Carl und Wilhelm Plückhahn die Nachfahren von Kurt Wilhelm Johann Pl. (26.10.1830, Linie 3) ist / sind. 

Johann Joachim August Plückhahn (gestorben 10.5.1899 in Zarrentin) dürfte sich als erster mit Sohn Fritz (geboren am 28.12.1843 in Schwerin) in Zarrentin niedergelassen haben. Johann Plückhahn (geboren am 29.7.1858 in Parum) und Carl Plückhahn (geboren am 1.6.1959 in Parum) dürften erst aufgrund ihrer Eheschließungen nach Zarrentin gekommen sein (also nach 1880), da beide Ehefrauen in Zarrentin geboren sind und Johann Pl. und Carl Pl. ihre Ehefrauen möglicherweise erst in Zarrentin kennengelernt und in Zarrentin niedergelassen haben.

August, Fritz und Johann Plückhahn hatten alle den Beruf eines Fischers am Schaalsee. Hierbei dürfte der Fischer Johann Plückhahn seinen Beruf von seinem Onkel, dem Fischer August Plückhahn, erlernt und später die Fischereipacht am Schaalsee von seinem Onkel August oder Cousin Fritz übernommen haben. Der Platz der Zarrentiner Fischerei war während der Plückhahn-Zeit hinter dem Haus Amtsstraße 19, wobei gem. Volkszählung Mecklenburg aus dem Jahre 1900 Fritz Plückhahn seinen Wohnsitz in der Amtstraße 24 und Johann Plückhahn in der Amtstraße 22 hatten, die beiden Coussins also unmittelbare Nachbaren waren. Als Rentner sind Fritz Pl. dann in die Rosenstraße 2 und Johann in die Chausseestraße 40 (Büdnerei 10) umgezogen.

Amtsstraße in Zarrentin um 1904
Amtsstraße in Zarrentin um 1904 (Quelle: Heimatmuseum Zarrentin)


Carl Plückhahn war von Beruf Getreidehändler und sein Sohn Wilhelm Pl. Kaufmann.
Wilhelm Plückhahn gründete 1907 in der Chausseestraße 35 einen Landhandel, in dem er von den Bauern Getreide aufkaufte und im Gegenzug die Bauern mit Düngemittel, Saatgut und Futtermittel aus eigener Getreidemühle versorgte. Darüber hinaus begründete er 1911 am südlichen Ortsrand von Zarrentin eine Kartoffelflockenfabrik (Betrieb bis ca. 1928). Bis zum 1.9.1945 war Wilhelm Plückhahn zugleich Bürgermeister von Zarrentin; er wurde nach den politischen Veränderungen in Ostdeutschland gem. anliegender Verfügung seines Amtes enthoben (Quelle: Heimatmuseum Zarrentin).

 
Chausseestraße 35 in Zarrentin um 1925, Villa Plückhahn
Chausseestraße 35 in Zarrentin um 1925, Villa Plückhahn (Quelle: Heimatmuseum Zarrentin)


 
Kartoffelflockenfabrik in Zarrentin um 1916, Inhaber Wilhelm Plückhahn
Kartoffelflockenfabrik in Zarrentin um 1916, Inhaber Wilhelm Plückhahn (Quelle: Heimatmuseum Zarrentin)


Von den Folgegenerationen haben die meisten Plückhahn-Nachfahren Zarrentin wegen auswärtiger Arbeitsplätze, Heirat oder den Auswirkungen des 2. Weltkrieges verlassen oder sind im 1. Weltkrieg als junge Soldaten gefallen. Im 1.Weltkrieg kamen
Ernst Pl. (Linie Kurt Wilhelm Johann Pl.)  am 15.9.1914 in Craonne und Robert Pl. (Linie Johann Christian Hermann Pl.) am 27.9.1918 in Lecatelette ums Leben. Nach 1945 flüchteten u.a. Ilse Pl. Mit Sohn Wolfgang von Zarrentin nach Hollenbek und später nach Hamburg. Und noch Anfang der 60 Jahre wurden der Gastwirt Erich Pl. (1913) mit Ehefrau Irene und Töchter Annette und Roswitha aus Zarrentin in das Landesinnere der DDR zwangsweise umgesiedelt (Quelle: Heimatmuseum Zarrentin); Aktionen, die in der DDR unter den MfS-Tarnnamen "Ungeziefer", "Festigung" und "Kornblume" in zwei große, generalstabsmäßig angelegte Operationen durchgeführt worden sind..

Erinnerungstafel in der Kirche zu Zarrentin
Erinnerungstafel in der Kirche zu Zarrentin


In Zarrentin lebt gegenwärtig nur noch ein Plückhahn-Nachfahre, der einzige noch lebende, männliche Nachfahre der Linie Kurt Wilhelm Johann Pl. (26.10.1830) namens Wolfgang Plückhahn (geboren 1939, keine Kinder, ein Enkel von Wilhelm Plückhahn). Damit reduziert sich die einst große Anzahl an Plückhahn-Nachfahren in Zarrentin mit Wolfgang Plückhahn auf zwischenzeitlich eine verbliebene Person, der nach der Wiedervereinigung von Hamburg nach Zarrentin zurückgezogenen ist.      

Außerhalb von Zarrentin leben nach dem derzeitigen Erkenntnisstand nur noch wenige, männliche Nachfahren der 3 Plückhahn-Linien aus Zarrentin, die gegenwärtig noch den Familiennamen Plückhahn tragen. Von der Linie Johann Christian Hermann Pl. (11.07.1823) leben Gerhard Pl. (1932) und die Söhne Johannes (1960) und Andreas (1964) in Delbrück sowie Jürgen Pl. (1946) und die Söhne Timo (1977) und Arne (1983) in der Region Mölln / Ratzeburg. Über Nachfahren der Linie Johann Joachim August Pl. (24.05.1812) liegen nur Informationen über Ewald Pl. (1929) und Sohn Jens (1966) aus Potsdam und Harald Pl. Vor (Einzelheiten siehe Stammtafel)

 
 

 

 

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 (Stand:23.03.2017)